| Vorab: Diese Seite dient nur der Erkärung der Geräte - wir 
        verkaufen oder vermieten so etwas nicht!  Das Auffinden von Unregelmäßigkeiten 
        im Boden, also z.B. Höhlen, Gänge, erzhaltige Bereiche usw., interessiert 
        natürlich auch viele Hobby-Archäologen und -Forscher. Zu diesem Zweck 
        gibt es mehrere unterschiedliche Arten von Geräten, die aber fast alle 
        eine Gemeinsamkeit besitzen - ihren hohen Preis. Im Amateurbereich ist 
        über die Funktionsweisen, Eigenschaften und Leistungen der verschiedenen 
        Geräte meist nur wenig bekannt. Ich habe daher etwas recherchiert, die 
        Ergebnisse findet Ihr hier. Ich weise darauf hin, daß dieser Text 
        bewußt populärwissenschaftlich formuliert ist.    
         
          | Bodenradar   |  |   
          | Diese Technik, auch GPR 
              (Ground Penetrating Radar) oder Georadar genannt, entspricht in 
              ihrer Funktionsweise dem herkömmlichen Radar, wie es in der Luft- 
              und Seefahrt benutzt wird. Allerdings wird hier nicht mit einer 
              rotierenden Antenne gearbeitet, vielmehr wird diese meist wie ein 
              Hündchen an der Leine über den Boden gezogen.  Die Antenne sendet hochfrequente 
              Impulse in den Boden, diese werden von vergrabenen Objekten, andersartigen 
              Bodenschichten etc. unterschiedlich stark reflektiert und wieder 
              vom Gerät empfangen. Aus den unterschiedlichen Laufzeiten der Signale 
              kann nun auf Tiefe und Beschaffenheit geschlossen und somit ein 
              Abbild des Bodens erstellt werden.  Abhängig von der verwendeten 
              Frequenz und Bodenbeschaffenheit können durchaus Tiefen bis zu 30 
              Meter erreicht werden. Trockene, sandige Böden oder Granit sind 
              günstig; Lehm, Schiefer und andere gut leitende Böden sind eher 
              ungünstig und führen oft zu Meßtiefen von gerade mal einem Meter. 
              Niedrige Frequenzen (etwa 10 bis 200 MHz) reichen sehr tief, bieten 
              aber eine relativ schlechte Genauigkeit. Höhere Frequenzen im Bereich 
              von 250 MHz bis über 1 GHz bilden wesentlich mehr Details ab, reichen 
              aber nicht so tief. Somit sind niedrigere Frequenzen zum Auffinden 
              von Stollen etc. wesentlich besser geeignet.      |  |   
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          | Magnetometer/Gradiometer   |  |   
          | Im Gegensatz zum Bodenradar 
              werden beim Magnetometer Veränderungen im Magnetfeld der Erde gemessen. 
              Sehr einfach ausgedrückt, erzeugt das Erd-Magnetfeld in einem Meßsensor 
              eine bestimmte Spannung, die gemessen werden kann. Verschiedene 
              Böden bzw. Objekte im Boden beeinflussen dieses Feld und die Spannung 
              verändert sich.  Leider tritt aber auch 
              dann eine Änderung auf, wenn sich z.B. der Abstand zum Boden oder 
              die Himmelsrichtung ändert. Um dies zu kompensieren, montiert man 
              zwei identische Sensoren in einem gewissen Abstand voneinander. 
              Bei einem solchen, eigentlich Gradiometer genannten, Gerät geht 
              man davon aus, daß das Erdmagnetfeld in beiden Sensoren das gleiche 
              Signal erzeugt. Subtrahiert man nun die Signale voneinander, kommt 
              der Wert Null heraus. Eine Änderung in näherer Umgebung erzeugt 
              nun unterschiedlich starke Signale in den Sensoren und wird dadurch 
              meßbar.  Hieraus ergibt sich, 
              daß die mögliche Meßtiefe auch vom Abstand der Spilen bestimmt wird 
              und tatsächlich ist es auch so. Die Beschaffenheit eines Meßobjektes 
              spielt ebenfalls eine große Rolle. Ein kleiner, starker Magnet kann 
              durchaus das gleiche Signal erzeugen wie ein wesentlich größeres, 
              weniger magnetisches Objekt.  Mit guten Geräten sind, 
              je nach Bodenbeschaffenheit und Gerät, recht große Meßtiefen 
              erreichbar. Aber Vorsicht: Es gibt auch Billig-Geräte, z.B. 
              aus NVA-Beständen, die wirklich zu kaum mehr taugen als zum 
              Minensuchen. Magnetometer bzw. Gradiometer 
              gibt es sowohl in tragbarer Ausführung als auch zur Montage an Flugzeugen. 
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          | VLF-Geräte   |  |   
          | VLF steht für "Very Low 
              Frequency", auf Deutsch "Langwelle" genannt. Das Funktionsprinzip 
              ist relativ simpel und beruht darauf, daß verschieden gut leitende 
              Böden ein elektromagnetisches Feld unterschiedlich stark beeinflussen 
              bzw. sog. Sekundärfelder bilden. Langwellen-Signale im Bereich von 
              etwa 10 bis 30 kHz werden deshalb benutzt, weil sie sehr tief in 
              die Erde eindringen können.  Prinzipiell handelt 
              es sich bei den Geräten um Langwellen-Empfänger mit entsprechender 
              Antenne, bei denen die momentane Feldstärke gemessen und ausgewertet 
              wird. Einige Geräte, wie z.B. das EMFAD UG-12, arbeiten mit "Fremdsendern" 
              wie etwa Radio- oder Funkstationen und werden vor Ort auf das stärkste 
              Signal abgestimmt bzw. stellen sich per Scanner selbst ein. Andere 
              Geräte verwenden eigene Sender, die meist getrennt im Gelände aufgestellt 
              werden.  Die Meßtiefen entsprechen 
              in etwa denen von guten Magnetometern.     |  |   
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          | Andere Verfahren   |  |   
          | Neben den oben genannten 
              gibt es noch einige andere Verfahren.  Seismische Messungen 
              mittels Rüttelwagen bzw. Explosionen werden in der Gas- und 
              Ölbranche eingesetzt, sind aber für unsere Anwendungen 
              kaum geeignet. Auch durch die direkte 
              Messung des Bodenwiderstands mittels mehrerer Sonden lassen sich 
              Schlüsse über den Untergrund ziehen, doch auch diese Methode 
              ist für uns weniger erfolgversprechend. Es gibt noch weitere 
              Möglichkeiten, den Untergrund zu "ermessen". Da die 
              meisten aber unhandlich oder für diese Anwendung ungeeignet 
              sind, lohnt eine Vertiefung an dieser Stelle nicht. Wer sich dafür 
              interessiert, sollte einmal eine gut ausgestatte Ausstellung über 
              Geologie und Bergbau besuchen oder sich entsprechender Literatur 
              bedienen.      |     
          | Fazit   |  |   
          | Für den Amateur 
              sind alle diese Verfahren praktisch unbezahlbar.Wer es professionell 
              haben möchte oder braucht, sollte versuchen, sich ein Gerät 
              bei einer Prospektionsfirma aus der Energie- oder Bergbaubranche 
              zu mieten. Aber auch das dürfte nicht billig sein. Hinzu kommt, 
              daß all diese Technik auch etwas Übung erfordert, was 
              die Mietzeit und damit die Kosten in die Höhe treibt. Gradiometer und VLF-Geräte 
              kann man, gute Elektronikkentnisse und etwas Verständnis für 
              Physik vorausgesetzt, auch selber bauen. So könnte eine sinnvolle 
              Ausrüstung z.B. aus einem Selbstbau-Gradiometer mit A/D-Wandler, 
              einem (D)GPS-Gerät und einem Lap- oder Palmtop bestehen. Damit 
              dürfte eigentlich schon einiges möglich sein. Ergebnisse 
              wie mit den Profi-Geräten kann man aber wahrscheinlich nicht 
              erwarten. |    |